Jazzfestival bringt für Moerser Händler keinen Mehrwert
Auswertung der Händlerbefragung durch die MIT zeigt deutliche Ergebnisse
Die Ergebnisse der von der Mittelstandsvereinigung gemeinsam mit der CDU Moers durchgeführten Händlerbefragung in der Moerser Innenstadt liegen jetzt vor. Ein interessantes Ergebnis der Befragung ist, dass nach Meinung von mehr als der Hälfte der rund 60 befragten Geschäftsinhabern Veranstaltungen wie das Jazz-Festival wenig bis gar keinen Mehrwert für die Situation in der Innenstadt bilden.
Die Aufenthaltsqualität in der Stadt wird auf einer Skala von eins bis zehn durchschnittlich im mittleren Bereich bewertet.
Darüber hinaus sind die Verbesserung der Sauberkeit in der Stadt, die strukturelle Situation an der Homberger Straße und das mangelhafte Management in Bezug auf die Vermarktung von Gewerbeflächen bei einer Zunahme von Leerständen in der City wichtige Themen, die den Befragten auf den Nägeln brennen.
Von den meisten Händlern werden verkaufsoffene Sonntage positiv gesehen. An den Wochentagen ist man sich über eine Kernöffnungszeit von 10 bis 19 Uhr fast einig. Dem Wandel im Kaufverhalten wollen sich die meisten Geschäftsleute anpassen. Online-shoppen, bei dem die Ware im Internet bestellt und im Geschäft abgeholt wird, können sich zwei Drittel der Befragten vorstellen.
Eine Fragestellung zur Sicherheit in der Stadt wurde recht unterschiedlich beantwortet. Das lässt vermuten, dass die Fragestellung an dieser Stelle zu unpräzise war und sich die Antworten auf die unterschiedlichen Bereiche der Innenstadt beziehen. Offensichtlich ist das Sicherheitsgefühl auf der Homberger Straße mit dem auf der Steinstraße nicht zu vergleichen. Ein deutliches Ergebnis ist aber, dass man sich tagsüber in der Stadt wesentlich sicherer fühlt, als in den Abendstunden.
Insgesamt sehen die Geschäftsinhaber Moers als eine Einkaufsstadt mit Flair, die mit dem Modekaufhaus Braun über einen Magneten verfügt, der durch sein Sortiment auch auswertige Besucher, selbst aus anderen Städten und aus den Niederlanden, anlockt. Allerdings wünscht man sich mehr Unterstützung durch die Wirtschaftsförderung und die Verwaltung.
Noel Schäfer, Vorsitzender der MIT sieht in den Ergebnissen der Befragung eine Notwendigkeit zur Handlung: „Der Abbau von bürokratischen Hürden, Projekte, die eine Verweildauer in der Stadt erhöhen und das Anwerben von Gewerbetreibenden mit attraktiven Angeboten für Einheimische und Besucher sind Wünsche der Geschäftsleute, die nicht ungehört bleiben dürfen. Hier muss von Seiten der Verantwortlichen reagiert werden.“
Am Schluss der Befragung bestand für die Händler die Möglichkeit, sich frei zu Themen aus dem Bereich der Innenstadtentwicklung zu äußern. Angesprochen wurde von einem Teil der Befragten die Dauerbelästigung durch Bettler und Straßenmusikanten, die inzwischen mit Verstärkern und Begleitmusik aus der Konserve arbeiten. Ein Thema, das oft genannt wurde, ist die sich ständig im Aufbau wiederholende und wenig kreative Durchführung des Weihnachtsmarktes. Hier wurden zwei Alternativen ins Spiel gebracht. Ein Weihnachtsmarkt als Lichtermarkt im Schlosspark mit dem Schloss als optischen Mittelpunkt oder ein unter Einbeziehung der Geschäftswelt gestalteter Weihnachtsmarkt in der Innenstadt.